Der Hovawart




Der Name „Hovawart“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet so viel wie „Hofwächter“. Früher wurden Hofhunde generell als Hovawarte bezeichnet.  Ein deutscher Züchter hatte 1922 verschiedene Hofhund-Rassen wie Schäferhund, Leonberger oder Neufundländer gekreuzt, um eine optimale Kombination aus den Wesensmerkmalen der gekreuzten Hofhunde zu erhalten. Zu diesen Wesensmerkmalen zählen ein ausgeprägter Beschützerinstinkt, Bewegungsdrang, Gutartigkeit, Belastbarkeit und ein treues Wesen. Daraus ist die seit 1964 offiziell anerkannte Rasse „Hovawart“ entstanden.

In der Spezialzuchtgemeinschaft der Hovawartzüchter Mitteldeutschlands e.V., der ich angehöre, wird sehr viel Wert auf die Erhaltung des ostdeutschen derben Typs dieser Rasse geachtet und größten Augenmerk auf die Gesundheit bei der Zucht gelegt. Nur Hunde mit eine dysplasiefreien Hüfte (A1/A2) dürfen zur Zucht verwendet werden.
 
Lebenserwartung: bis zu 14  Jahren
Fell und Farbe: leicht gewelltes Langhaar; schwarzmarken, schwarz und blond
Charakter: selbstsicher, belastbar, gutartig, eigenständig und loyal
Herkunft: Deutschland
Widerristhöhe: Rüde 63–75 cm | Hündin 58–65 cm
Gewicht: 25–40 Kilo 

Seine Eigenschaften machen ihn zu einem hervorragenden Begleit-, Wach-, Schutz-, Rettungs- und Fährtenhund. Wichtig für den Hovawart ist die familiäre Bindung. 
Obwohl diese Rasse ihrer Bestimmung nach ausschließlich auf dem Hof gehalten werden kann, ist ein enger menschlicher Kontakt unabdingbar. Eine reine Zwingerhaltung wird ebenso abgelehnt wie ein ganztätiger Aufenthalt in einer Wohnung. 
Ideal für den Hovawart ist ein Haus mit großem Garten oder ein Hof, wo er einen witterungsgeschützten Rückzugsort hat. 

Andere Tiere sind für ihn kein Problem, wenn man ihm von klein auf beibringt, dass sie zur Familie gehören. 
Meine drei Hunde, davon 2 Hovis, leben friedlich mit Pferden, Katzen, Rindern, Meerschweinchen, Kaninchen und Hühnern zusammen. 
Oft unterstützen sie mich bei der Arbeit und treiben Hühner zurück, die ausgebüxt sind, ordnen Pferde, die mal einen Abstecher in den anderen Stall machen, schlichten Streit bei den Katzen und zeigen mir kranke Tiere an. 

So autark sie arbeiten, ebenso eine gute Erziehung benötigen sie. Als Spätentwickler unterliegt diese Rasse einem langen Erziehungsprozess, der aber, wenn man seinen Hund als eigenständigen Partner betrachtet und sein Handeln, dass sich „berufsbedingt“ durch Fällen eigenener Entscheidungen auszeichnet, sehr viel Freude macht, da der Hovawart ein sehr intelligenter, feinfühliger Hund ist. 
Obwohl der Hovawart ein Familienhund ist, rate ich einem Anfänger nur bedingt dazu.